Pauluskirche
Die Pauluskirche wurde von 1903 bis 1905 im Rahmen des kaiserlichen Kirchenbauprogramms nach einem Entwurf des Architekturprofessors Hubert Stier aus Hannover errichtet.
Als Baustil war in der Ausschreibung vom Mai 1900 „märkischer Backsteinbau“ vorgeschrieben. Die Kirche sollte 800 Gläubigen Platz bieten. Der Entwurf wurde aus 26 eingegangenen Projekten ausgewählt.
Am 1. Oktober 1905 wurde im Beisein zahlreicher geistlicher und weltlicher Prominenz die Einweihung gefeiert. In den mehr als hundert Jahren ihres Bestehens hat sich die Pauluskirche äußerlich wenig verändert. Der Krieg ging mehr oder weniger „an ihr vorbei“, da die Bausubstanz nicht beschädigt wurde.
Ende der 50er Jahre gab es eine erste Renovierung, bei der der Altarraum erhöht und die Brüstungen der Emporen gesenkt wurden, damit die Gemeinde nicht nur gut hören, sondern auch gut sehen konnte. Die Akustik bereitete Probleme: für die Musik schien sie geeigneter als für die Sprache.
Ende der 80er Jahre folgte die zweite Renovierung, wobei die Kirche aufwändig von außen und innen restauriert wurde. Der Innenraum veränderte sich dabei erheblich. Die Kanzel steht seitdem „bodenständig“ und thront nicht mehr über den Gläubigen.
Außerdem entstanden Nebenräume, die eine Multifunktionalität zulassen. Unter den Seitenemporen wurden mit Glasschiebewänden Gruppenräume geschaffen. Zur vielfältigen Nutzung des Kirchenraumes wurden Altar, Taufe und Kanzel bewegbar gestaltet.
Anfahrt mit dem Pkw über die Martin-Buber Straße. Direkt hinter der Kirche sind zwei Parkplätze für Gehbehinderte und wenige Parkplätze. Von dort sind es wenige Meter bis zum hinteren Eingang der Pauluskirche mit der barrierefreien Rampe. In der Nähe ist auch ein großer Parkplatz mit Parkscheinautomaten. Am Sonntag können Sie dort kostenlos parken.
MIt öffentlichen Verkehrsmittel erreichen Sie die Pauluskirche wie folgt:
Vom S-Bahnhof Zehlendorf der S1 sind es 290 Meter zu Fuß.
Bus: Haltestelle Rathaus Zehlendorf
Bus-Linie 118
Zwischen Rathaus Zehlendorf◄►und Stern-Center/Nuthestr.
Haltestelle S-Bahn Zehlendorf:
Bus M48: Zwischen Busseallee und U-Bahnhof Mohrenstraße
Bus 101 Zwischen Alt-Moabit/Rathaus Tiergarten◄► Gutzmannstr.
Bus 112 Zwischen S Nikolassee◄► Nahmitzer Damm
Bus 115 Zwischen Spanische Allee/Potsdamer Ch.◄► U Fehrbelliner Platz
Bus 285 Zwischen Waldfriedhof Dahlem◄► S+U Rathaus Steglitz
Bus N10 Zwischen S+U Zoologischer Garten◄► Sachtlebenstr.
Haltestelle Zehlendorf Eiche
https://www.bvg.de/de/verbindungen/linienuebersicht/m48
Bus N12 VonZehlendorf Eiche►nachZehlendorf Eiche
Bus N84N84 Zwischen S+U Tempelhof◄► Zehlendorf Eiche
GLOCKENGELÄUT IN PAULUS
Die früheren Glocken wurden sowohl im 1. als auch im 2. Weltkrieg eingeschmolzen (Quelle: Wikipedia, Pauluskirche, Glocken). Aus drei Bronzeglocken: g‘, e‘ und a‘ besteht das Geläut der Pauluskirche.
Die 1. Glocke (g‘) wurde 1948 gegossen, wiegt 490 kg und misst 97 cm im Durchmesser und ist 77 cm hoch. Die 2, Glocke (e‘) mit 1180 kg, 2,30 Meter Durchmesser und 1,23 Meter Höhe entstand 1960, ebenso wie die 3. Glocke (a‘): 450 kg, 91 cm Durchmesser und 75 cm Höhe. Im Video werden die Glocken einzeln gezeigt, bevor das (bei 3:15 Min) Te-Deum-Motiv beginnt. Der Film wurde am 27.05.2018 aufgenommen.
Das Evangelische Gemeindehaus
Dieses „jüngste“ Gebäude der Gemeinde wurde 1930 eingeweiht. Damals beherbergte es nicht nur Räume für kirchliche Zwecke, sondern auch ein Volks-Wannenbad, einen Gymnastikkeller, Bastel- und Arbeitsräume, eine Dunkelkammer und einen Filmvorführraum.
Der Große Saal (heute Paul-Gerhardt Saal) im 1. Stockwerk, in dem u.a. Schallplatten mit Anneliese Rothenberger und Dietrich Fischer-Dieskau aufgezeichnet wurden, dient heute vorwiegend als Konzert- und Theatersaal, außerdem findet hier z.B. der jährliche Adventsbasar statt. Der Raum kann auch für familiäre und kommerzielle Veranstaltungen gemietet werden. Anfragen bitte an das Gemeindebüro. Vor dem Bau dieses Hauses war die Alte Dorfkirche seit 1912 nach einem Umbau als erstes Zehlendorfer Gemeindehaus genutzt worden.
Heute gilt das Gemeindehaus als Treffpunkt am Teltower Damm. Die meisten Aktivitäten der Paulusgemeinde finden in diesem Gebäude statt, so u.a. der freitägliche Trödel die Jugendarbeit, das Seniorencafé und das „Frühstück bei Paulus“. Ebenfalls befinden sich hier das Gemeindebüro und das Pfarrbüro. Auch die Kindertagesstätte Paulus der milaa gGmbh ist im Gemeindehaus beheimatet. Viele Räume im Gemeindehaus nutzt die Evangelische Hochschule Berlin für ihre Lehrtätigkeit. Auch die open- med-Ambulanz des Vereins Medizin Hilft e.V. der milaa gGmbH ist im Keller unterhalb der Kita. Mit öffentlichen Verkehresmitteln erreichen Sie uns im Gemeindehaus wie allgemein Gemeindehaus unter Kontakte beschrieben. Mit dem Auto ist die Anfahrt über den kleinen Teltower Damm nur zum auf- und abladen möglich. Bei größeren Anlieferungen kontaktieren Sie bitte das Gemeindebüro.
Alte Dorfkirche
Auf Weisung von Friedrich dem Großen 1768 erbaut – heute ein romantischer Ort für Taufen und Trauungen sowie für Andachten, Konzerte und Lesungen.
Der markante achteckige Bau an der großen Kreuzung in Zehlendorf Mitte war bis zur Fertigstellung der Pauluskirche im Jahr 1905 die Gottesdienststätte der Zehlendorfer Kirchengemeinde. Mit ihren 200 Plätzen konnte sie der damals stetig wachsenden Zehlendorfer Bevölkerung jedoch nicht mehr genug Raum bieten.
Die Gemeinde förderte die Dorfkirche weiterhin, obwohl sie mit der Einweihung der Pauluskirche keine Funktion mehr hatte. Nach einem Umbau 1912 wurde sie bis zur Fertigstellung des Gebäudes am Teltower Damm im Jahr 1930 als Gemeindehaus der Paulusgemeinde genutzt.
In den späten 1930er Jahren wurde an die Wiederinbetriebnahme der Kirche gedacht, weil sie nach der damaligen nationalsozialistischen Ideologie als Volkskirche betrachtet wurde. Der Gemeindekirchenrat stellte Haushaltsmittel für Sanierungsmaßnahmen bereit. Die Renovierungsarbeiten sollten zusätzlich staatlich gefördert werden und der gesamte Innenraum in barocker Form nachempfunden werden. Es war vorgesehen, den barocken Kanzelaltar aus der Dorfkirche Lankwitz zu übernehmen. Anfang 1939 nahmen die Behörden jedoch ihre finanziellen Zusagen zurück.
Die Dorfkirche blieb während der Kriegsjahre eine angefangene Baustelle. Der nach 1945 sichtbare Verfall war nicht durch Kriegseinwirkungen verursacht. Erste Reparaturarbeiten erfolgten 1951. Spendenaktionen und die Hilfe des Senats von Berlin erbrachten einen finanziellen Grundstock für die Rettung der Dorfkirche, die am 1. Advent 1953 durch Bischof Otto Dibelius neu geweiht wurde. Das heutige Erscheinungsbild ist im Wesentlichen das Ergebnis dieser Restaurierung.
Anfahrt siehe Kontakte. Stellplätze für Autos sind im begrenzten Umfang und zeitlich eingeschränkt in den umliegenden Straßen vorhanden.
Das ehemalige Pfarrhaus
Um die Jahrhundertwende befand befand sich an der Ecke Martin-Buber-Straße/Kirchstraße freies Gelände. Die Gemeinde strebte einen Kirchenneubau an, da die alte friderizianische Dorfkirche zu klein geworden war. Ein Gemeindemitglied – Frau Sidonie Scharfe – überließ der Gemeinde einen Teil ihres Grundstücks. Um 1900 wurde für die Kirchstraße 4/6 ein Wettbewerb zum Kirchenneubau ausgeschrieben.
Das Pfarrhaus wurde 1903 und die Pauluskirche 1905 nach Plänen des Königlichen Baurates Hubert Stier als Ensemble im Stil der Neugotik gebaut. Das Mauerwerk ist mit roten Ziegeln verblendet. Die Giebel werden durch Radfenster, Maßwerkblenden, Krabben und Fialen betont. Heute befindet sich dort die Superintendentur des Kirchenkreises Teltow-Zehlendorf und angeschlossene Verwaltungsstellen der Diakonie.